Eine große Inspiration für uns sind vertikale Gärten von Patrick Blanc. Das Konzept erfreut sich in der Architektur wachsender Beliebtheit: trotzdem werden vertikale Gärten als Mittel zur Fassadengestaltung wohl immer etwas Besonderes bleiben. Die Möglichkeiten sind vielfältig, wenn auch nicht unbegrenzt. Neben Kreativität ist umfangreiches Fachwissen gefragt, um eine Fassade in einen Garten zu verwandeln. Während für größere Gebäude umfangreiche Planungen von einem Fachmann und größere Investitionen notwendig sind, kann man mit überschaubarem Aufwand auch die eigenen vier Wände von aussen oder innen mit einer Wandgestaltung aus Pflanzen erheblich aufwerten.
Warum Menschen natürliche Strukturen schätzen
Diese Art der Wandgestaltung hat verschiedene äußerst positive Effekte auf das menschliche Wohlbefinden. Es beginnt damit, dass die Nähe zu Grünpflanzen fast grundsätzlich ein Gefühl der Behaglichkeit auslöst. Eine Umgebung in der Pflanzen gedeihen ist auch eine gute Umgebung für den Menschen – das ist der Rückschluss, den unser Unterbewusstsein zu ziehen scheint.
Ein enormer gestalterischer Vorteil ist die ständige Veränderung: Das stete Wachstum verändert bereits die Optik, das unterschiedliche Verhalten der Pflanzen zu verschiedenen Jahreszeiten trägt ebenfalls dazu bei, das vertikale Gärten niemals langweilig werden können.
Pflanzen beeinflussen auch das Mikroklima, in ihrer unmittelbaren Umgebung: Sie regulieren die Luftfeuchtigkeit und damit die tatsächliche und diegefühlte Temperatur, die Luftbewegung und auch den Staubgehalt der Luft. Das spürt man. Die Ausnutzung solcher Effekte für die Raum- und Fassadengestaltung sind längst Trend geworden: Kalk- und Lehmputze und andere natürliche Materialien werden vermehrt eingesetzt, weil die regulierenden Einflüsse auf das Mikroklima eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität in den eigenen vier Wänden darstellen. Wir beschäftigen uns mit diesen Gestaltungen bereits seit vielen Jahren und kommen hier den Bedürfnissen unserer Kunden entgegen.
Schließlich schätzt das menschliche Gehirn natürliche Strukturen. Seit einigen Jahren ist bekannt, dass unregelmäßige Oberflächen als deutlich beruhigender und konzentrationsfördernder sind als glatte oder sich streng wiederholende Strukturen und Muster. Damit ist eine begrünte Wand geradezu perfekt. Wir arbeiten aus genau diesem Grund gerne mit Naturputzen und Zellulosebeschichtungen, die ebenfalls eine nicht vorhersehbare und ganz eigene Oberflächenstruktur erzeugen. Kunden, die sich mit den Eigenschaften dieser Produkte auseinandersetzen sind davon sehr begeistert.
In der hohen Architektur sind vertikale Gärten ein anerkanntes Stilmittel
Als Erfinder dieser Art der Fassadenbegrünung gilt der Amerikaner Stanley Hart White, der “botanisches Mauerwerk” entwickelt und schließlich patentiert hat. Als Meister dieser Technik gilt der Franzose Patrick Blanc, der das ursprüngliche, aus dem Jahr 1937 stammende Konzept konsequent weiterentwickelt und mit einem eigenen patentierten Verfahren zur Perfektion gebracht hat. Als gelernter Botaniker und passionierter Tüftler verbindet der Künstler die entscheidenden Eigentschaften, mit denen man so ein Projekt umsetzen kann. Jeder Standort ist anders und muss mit unterschiedlichen Pflanzen bestückt werden. Nährboden und Bewässerung müssen angepasst und optimiert werden.
Auch wenn Blanc großen Wert auf die Langlebigkeit seiner Tragekonstruktion richtet bedürfen die Gärten durchaus der Pflege, was an Fassaden naturgemäß mit einem entsprechenden Aufwand verbunden ist.
Innenräume bieten mehr Gestaltungsmöglichkeiten für vertikale Gärten
Natürlich werden auch in Innenräumen gerne Wandbegrünungen eingesetzt. Das hat einige Vorteile: bei der Gestaltung können andere Pflanzen ausgewählt werden, da Licht- und Temperaturverhältnisse durch den Planer vollständig beeinflussbar sind. Ein Vorteil ist auch, dass die oben beschriebenen Klimaeffekte in geschlossenen Räumen besonders klar hervortreten. Ein Raum mit so einer Wand hat fast schon therapeutische Effekte.
Ein besonders schönes Beispiel ist die Pershing Hall in Paris. Wer den Effekt einmal erleben will bucht in diesem Hotel ein Zimmer mit Balkon zum vertikalen Garten!
Vertikale Gärten auch an Privathäusern beliebt?
Auch an Privathäusern sind sie eine tolle Sache, wenn man die Leidenschaft für Pflanzen mitbringt. Man muss genauso wie bei den Wandbildern aus Moos (siehe unseren Artikel dazu hier!) darauf achten, dass der Untergrund durch einen Fachbetrieb möglichst langlebig darauf vorbereitet wird. Der eigentliche Garten erfordert eine Stützkonstruktion, die natürlich nicht bereits nach wenigen Jahren wieder heruntergerissen werden soll, weil die Fassade darunter sanierungsbedürftig ist! Wer aber experimentierfreudig ist kann sich mit den Voraussetzungen beschäftigen und mit den passenden Pflanzen eine Oase am eigenen Haus erschaffen.
Wie Blanc vertikale Gärten aufbaut kann man hier nachlesen!
Hier gibt es einige Beispiele, wie man vertikale Gärten in eigenen Versionen herstellen kann: