Das Handwerk hat zu Unrecht ein schlechtes Image! Das mag daran liegen, daß Vielen nicht klar ist: Handwerker verdienen mehr als viele Akademiker. Immer mehr Studien belegen das. Aus diesem Grund sollten junge Menschen heutzutage sehr gut überlegen, ob ein Studium ein guter erster Schritt für eine künftige Karriere ist.
Handwerker verdienen mehr? Beispiele für Maler aus 2016
Ein gut qualifizierter Geselle kann schon im ersten Jahr nach der Ausbildung rund 2.400 EUR pro Monat mit nach Hause nehmen. Wenn die Qualifikation stimmt. Das Einstiegsgehalt für Designer mit einem Fachhochschulabschluss liegt oft zwischen 2.200 EUR und 2.300 EUR. Das ist schon ein beachtlicher Unterschied. Aber es geht noch weiter:
Spätestens nach zwei Jahren im Beruf erhält der Maler und Lackierer aktuell rund 2650 EUR pro Monat. Das Gehalt des Designers steigt oft erst nach drei Jahren das erste Mal an, auf dann rund 2.400 bis 2.500 EUR. Also: Handwerker verdienen mehr schon direkt in den ersten Jahren. Der Mehrverdienst kann sich nach 5 Jahren (vorsichtig gerechnet) bereits auf 13.200 EUR belaufen!
Warum ist das so?
Grund 1: Handwerker verdienen mehr, weil es weniger Handwerker gibt als gebraucht werden. Bei Geisteswissenschaftlern ist es genau umgekehrt. Wir haben zu viele davon, so daß viele von ihnen in Berufen arbeiten, die mit ihrer Ausbildung gar nichts zu tun haben.
Grund 2 (ist eine Folge von Grund 1): die Ausbildung der Akademiker wird wieder länger. Wenn es zu viele Bachelor auf dem Markt gibt entscheidet sich der Arbeitgeber im Zweifel für den Akademiker mit dem Masterabschluss. Ohne dass der mehr verdienen würde… Das bedeutet, ein Handwerker beendet seine Ausbildung 1 bis 2 Jahre eher. Wenn der Akademiker ins Berufsleben einsteigt hat der Handwerker schon 30.000 EUR bis 60.000 EUR an Löhnen erhalten. Die kommen dann zur Rechnung im Abschnitt oben übrigens noch hinzu.
Grund 3: Das seriöse deutsche Handwerk arbeitet Tarifgebunden. Die Entlohnung wird zwischen den Tarifparteien verhandelt. Das bedeutet, dass die Löhne im Handwerk mit der Produktivität und dem allgemeinen Preisniveau ungefähr schritt halten. In nicht tarifgebundenen Berufen muss jeder sein Grundgehalt selbst verhandeln. Das liegt nicht jedem. Sprich: Handwerker verdienen mehr, weil die Löhne kontinuierlich angepasst werden.
Grund 4 (ist auch eine Folge von Grund 1): Im Handwerk wird häufig über Tarif bezahlt, wenn der Handwerker beweist, dass er sein Geld wert ist. Wer sich also richtig für das Unternehmen einsetzt, sich mit seiner Arbeit identifiziert, gerne Verantwortung übernimmt und immer weiter lernt kann den Akademikerverdienst noch schneller und noch weiter hinter sich lassen.
Grund 5: Ein weiterer Faktor ist die “Abifrage”. Dieser Einkommensabstand vergrößert sich nämlich noch einmal, weil Menschen, die auf das Abitur verzichten weitere zwei Jahre früher in die Ausbildung starten und damit auch zwei Jahre früher den ersten Lohn erhalten. Da kommt die Summe aus Grund zwei also im Idealfall ein weiteres Mal obendrauf.
Grund 6: Über den Zinseszinseffekt, der im Laufe der Jahre diesen Vorsprung für die Ersparnisse noch vergrößert müsste man noch mal einen eigenen Artikel schreiben….
Dann ist die Entscheidung doch wohl klar? 😉
Es gibt heute wirklich nicht mehr viele Gründe sich nicht für eine Ausbildung als Maler und Lackierer zu entscheiden!