Kann es das geben, eine Geheimwaffe für gesundes Wohnen? Wir haben bereits aufgezeigt, was die Gesundheit in unseren 4 Wänden beeinträchtigt (hier) und was man dagegen unternehmen kann (hier). Nun wird es Zeit zu fragen, ob es nicht etwas gibt, womit man auf jeden Fall auf der richtigen Seite ist.
Tatsächlich ist bei Befragungen, was bei nachhaltigem Bauen wirklich wichtig ist die Förderung der Gesundheit neben den Baukosten der Punkt mit dem höchsten Interesse (Quelle: Forsa Umfrage im Auftrag der DFH-Gruppe 2018)
In diesem Zusammenhang müssen wir jetzt mal über Kalk reden. Denn Kalk macht es leicht, das Ziel “gesundes Wohnen” wirklich zu erreichen. Dafür gibt es vielfältige Gründe, weil das Produkt Kalk, obwohl es so ein simples Material ist, so viele interessante Eigenschaften hat. Die wollen wir hier im Zusammenhang mit dem Thema Wohngesundheit erläutern.
Gesundes Wohnen durch Emissionsfreiheit
Kalkgestaltungen sind praktisch emissionsfrei. Vorausgesetzt man verwendet das richtige Produkt (mehr dazu hier). Ein guter Kalkputz besteht aus Sumpfkalk, Marmormehl und Marmorsand, Vermiculite und Blähglasgranulat. Er enthält keine organischen Bestandteile, im Gegensatz zu den meisten von der Farb- und Putzindustrie angebotenen Waren. Es sind auch keinerlei Chemikalien zugesetzt, die von der Industrie gerne eingesetzt werden um die Haltbarkeit des Produktes zu erhöhen oder die Verarbeitbarkeit zu verbessern. Wenn die saubere Kalkgestaltung abgebunden ist befindet sich ein reiner Kalkstein auf der Wand.
Reduktion von flüchtigen Risikostoffen und Schadstoffen aus der Raumluft
In einer Praxisstudie der Firma Kalkkind wurden vor und nach einer Kalkputzgestaltung Schadstoffe in der Raumluft gemessen. Mit dem Ergebnis, dass z.B. das flüchtige Formaldehyd um 90% gesunken war. Ob Luftsäuren, flüchtige Risikostoffe, Keime und Bakterien: Auf alle diese Stoffe hat Kalk hemmenden Einfluss.
Ebenso konnte nachgewiesen werden, dass auch aus den darunterliegenden Baustoffen freiwerdende Risiko- und Schadstoffe vom Kalkoberputz neutralisiert werden können.
Antibakterielle und schimmelpilzhemmende Wirkung
Die Voraussetzungen für Schimmelpilzwachstum und den negativen Effekt auf die Wohngesundheit haben wir hier und hier schon genau erläutert. Sie gedeihen am besten bei einem leicht sauren bis neutralen Millieu. Die hohe Alkalität im Kalk (pH-Wert von 12,6 im Oberflächenputz) verhindert das Schimmelzpilzwachstum. Zugleich wirkt er antibakteriell, da auch Bakterien und Keime ein hoch alkalisches Milieu nicht schätzen. Sehr gut für alle Allergiker und Menschen, die sich ungern in gesundheitsschädlichen Biomen bewegen.
Gesundes Wohnen durch freies Atmen – der Raumklimaeffekt
Es ist das Zusammenspiel verschiedener Eigenschaften von Kalk, die den positiven Effekt auf das Raumklima bewirken Die Schlagworte für gesundes Wohnen:
- Wasserdampfduchlässigkeit
- Wasseraufnahmefähigkeit
- Sorption (aufnehmbare Wassermenge)
- Rücktrocknungsfähigkeit
Weil der Diffusionswiderstand für Wasserdampf bei Kalkfarben als Putzanstrich 1/100 im Vergleich zu Dispersionsfarben und etwa 1/10 im Vergleich zu hochwertigen Silikatfarben beträgt wird der Wasserdampf entsprechend leichter von der Wand aufgenommen und abgegeben.
Im Vergleich zu einem Zementputz nimmt ein Sumpfkalkputz reiner Qualität etwa 15-18 mal so viel Wasser im gleichen Zeitraum auf.
Bei einer erhöhten Raumluftfeuchte (ca. 80% relative Luftfeuchte) kann ein Kalkputz etwa die 15fache Menge Wasser aufnehmen als ein Gipsputz, der in der Regel als konventioneller Oberputz eingesetzt wird. Wenn die relative Luftfeuchte bei 50% liegt ist es sogar die 20fache Menge.
Kalkputze sind im Gegensatz Gipsputzen sogenannte makroporöse Baustoffe, d.h. sie haben eine große Innere Oberfläche. Das ermöglicht eine vergleichsweise schnelle Rücktrocknung (etwa 10x schneller als Zementmörtel). Damit entziehen Sie Keimen, Bakterien und Pilzen die Wachstumsgrundlage.
Zusammengenommen bedeutet es, dass Kalkputze Wasser schnell und in großer Menge aufnehmen und auch wieder abgeben können und so zum Ausgleich der Luftfeuchtigkeit beitragen. Zeitgleich bieten Sie aus demselben Grund kein gutes Milieu für Pilze, Keime und Bakterien.
Das ist gemeint, wenn man von der “atmenden” Wand spricht. Es geht hier also nicht darum, dass ein Austausch zwischen dem Außen- und dem Innenmilieu statt findet. Wenn das wirklich im großen Stil der Fall wäre hätten Sie ein echtes Problem mit Ihrer Bausubstanz. Aber die Zahlen verdeutlichen, warum Kalkputz den konventionellen Baustoffen haushoch überlegen ist.
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