Reden wir über ein besonders leidiges Thema: Schimmelschutz. Im Laufe der Jahre haben wir verschiedenste Produkte eingesetzt, die Schimmel beseitigen und zugleich die Neubildung von Schimmel wirksam unterbinden sollten. Um es vorneweg zu sagen: das funktioniert relativ gut. Aber es hat eine ganze Reihe von Nachteilen für unsere Kunden, die wir nicht hinnehmen wollten. Natürlich waren wir immer auf der Suche nach verbesserten Produkten. Es gibt zahlreiche industrielle Produzenten, die sich auf Schimmelschutz spezialisiert haben und regelmäßige “Updates” für ihre Produkte rausbringen. Werfen wir darauf einen näheren Blick:
Kann man Schimmel überhaupt verhindern?
Die richtige Antwort ist: kommt drauf an. Schimmel kann unterschiedliche Ursachen haben. Wenn es möglich ist die Ursache komplett zu beseitigen verschwindet auch der Schimmel. Meistens gelingt das. Die Maßnahmen muss der Fachmann vor Ort empfehlen und festlegen. Wir raten grundsätzlich dazu der Ursachenermittlung höchste Priorität einzuräumen. Wir bieten dafür die Leistungen unseres Servicemobils an (mehr dazu hier).
Wenn die Ursache nur zum Teil oder gar nicht beseitigt werden kann gibt es die Möglichkeit zu vorbeugenden und schimmelhemmenden Maßnahmen. Darum wird es im Folgenden gehen.
Möglichkeit 1: Schimmelschutz durch konventionelle Behandlung
Der Schimmel wird zunächst mit aggressiven Mitteln wie z.B. Chlor entfernt. Hat sich Schimmel einmal festgesetzt kann es sein, dass man um den Einsatz dieser Mittel nicht herumkommt, um erfolgreich zu sein. Nun sperrt man den betroffenen Bereich mit spezieller Grundierung ab, sonst bluten die Feuchtigkeitsflecken durch die anschliessende Beschichtung wieder durch. Zuletzt bringt der Verarbeiter ein möglichst alkalische Beschichtung auf. Hier wird in der Regel ein “Silikatanstrich” aufgebracht, der hochalkalisch sein soll.
Wenn man als Kunde nachfragt wird einem versichert, dass das eine gesunde Sache ist, weil das Anstrichmittel mineralisch ist. Richtig ist dabei nur, dass das Produkt wahrscheinlich mineralische Stoffe enthält. In aller Regel bilden die aber nicht die Basis für das Produkt. Im Wesentlichen besteht es immer noch aus Bindemitteln organischen Ursprungs, die die Bindung sicher stellen. Die gewünschte Alkalität wird also nur „beigemischt“ und hat eine entsprechend begrenzte Wirksamkeit. Diverse weitere Zuschläge machen den Cocktail dann noch haltbar und besser verarbeitbar. Weitere Stoffe sollen verhindern, dass die Alkalität zu schnell neutralisiert wird. So kann man es machen…
…ODER…
Möglichkeit 2: nachhaltiger Schimmelschutz mit Naturkalk
Wählt der Verarbeiter dagegen von vornherein einen Aufbau auf Basis eins zuschlagsfreien Sumpfkalkprodukts entsteht quasi nebenbei eine hochalkalische, desinfizierende, feuchtigkeitsregulierende, organische Stoffe und Gerüche bindende Kalksteinoberfläche. Sie besteht im Wesentlichen aus Sumpfkalk, Marmormehl und Marmorsand. Weitere Zutaten sind rein mineralisch und natürlichen Ursprungs. Die Alkalität ist auf natürliche Weise höher als bei den meisten Industrieprodukten. Und sie hält deutlich länger!
Warum ist das so?
Ein Aufbau auf Kalkbasis kann sehr viel Wasser aufnehmen (bei 3mm Putzstärke im Oberputz etwa 1! Liter pro m2) und damit überschüssige Feuchtigkeit aus der Raumluft ableiten. Damit minimiert man die Wahrscheinlichkeit für Feuchtigkeitsbildung an den Oberflächen im betroffenen Raum. Was für Schimmelbildung schon mal ungünstig ist. Die Feuchtigkeitsaufnahme geht zudem auf Grund der hohen Diffusionsoffenheit sehr schnell. In der Folge wird die Feuchtigkeit wieder an die Raumluft abgegeben, wenn die Sättigung der Raumluft sinkt. Dieser Prozess neutralisiert organische Stoffe und kann Schimmelsporen zerstören. Durch das Fehlen von Zusätzen und die hohe Diffusionsoffenheit läuft dieser Reinigungsprozess äusserst effizient ab. Das bedeutet, dass die Alkalität im Putz deutlich langsamer abgebaut wird als bei konventionellen Produkten. Schließlich verlängert sich die Wirkdauer durch viel mehr alkalischem Material auf der Wand als bei einem herkömmlichen Anti-Schimmel-Anstrich.
Und das alles ist ein quasi eingebauter Nebeneffekt des Baustoffs Naturkalk.