Auf dem gestrigen Mahl des Handwerks gab es wieder einmal die Gelegenheit sich unter Kollegen verschiedener Gewerke auszutauschen. Diese Veranstaltung hat in Bremen mittlerweile eine 47jährige Tradition und wird von der Handwerkskammer mit Unterstützung der Sparkasse ausgerichtet. Der Abend bot einige Highlights, durch die der gut gelaunte Moderator Dirk Böhling die Gäste führte.
Neben der Auszeichnung dreier herausragender Unternehmen, denen wir hiermit herzlich gratulieren, lag der Schwerpunkt auf dem Thema Social Media im Handwerk.
Klemens Skibicki hielt einen unterhaltsamen Vortrag, in dem er zu verdeutlichen versuchte, wo die Chancen für Handwerksbetriebe in den sozialen Netzwerken liegen. Da es sich auch in unserer Firma um ein heiß diskutiertes Thema handelt, möchten wir auf ein paar Aspekte des Vortrags näher eingehen.
Die zentralen Punkte des Vortrags:
- Die sozialen Netzwerke verändern nicht grundlegend die Mechanismen der menschlichen Kommunikation. Aber sie wird persönlicher. Eigentlich intime Kommunikation (Skibickis Beispiel war eine Gartenparty) findet in einem viel größeren Rahmen statt, nämlich dem gesamten eigenen Netzwerk.
- Dem eigenen Netzwerk gilt das größte Vertrauen, daher ist die persönliche Empfehlung ein entscheidender Faktor für wirtschaftlichen Erfolg im Zeitalter der digitalen Kommunikation.
- Es ist möglich, sich als Unternehmen in diese Kommunikation einzuschalten, solange man dem Dialogprinzip folgt und nur die Informationen einbringt, die für die Zielgruppe von Interesse sind.
- Die Kommunikation mit den Kunden über Facebook muss unmittelbar erfolgen.
Die Einblicke, die Herr +Klemens Skibicki in die Welt des Social Media gewährt hat waren mit Sicherheit erhellend. Wir möchten an dieser Stelle eine Lanze für alle Handwerker brechen, die sich jetzt nicht sofort auf Facebook stürzen, denn diese Strategie birgt Risiken. Vor allen Dingen bindet sie enorme Ressourcen.
Handwerksbetriebe sind in der Regel keine großen Unternehmen. Sie haben keine Möglichkeit eine aus dem Ruder laufende Diskussion online zu moderieren. Herr Skibicki mag viel unproduktive Zeit auf Bahnhöfen, in Zügen und auf Flughäfen verbringen und kann von dort seine Profile im Internet pflegen.
Die unproduktive Zeit eines Handwerksmeisters beschränkt sich in der Regel auf die Zeit zwischen den Baustellen und Kunden, die er am Steuer verbringt. Wir gehen davon aus, dass es im Interesse der allgemeinen Sicherheit ist, wenn in dieser Zeit die Aufmerksamkeit nicht Facebook oder Twitter gilt. Die Abendstunden sind den Angeboten und Rechnungen vorbehalten.
Daher unsere Bitte: wählen Sie den Handwerksbetrieb Ihres Vertrauens sorgfältig aus und beurteilen Sie ihn nach der Leistung im Projekt. Schauen Sie nach den Referenzen des Unternehmens und erkundigen Sie sich in Ihrem “sozialen Netzwerk”, ob bei Facebook oder Ihrem Nachbarn. Empfehlen Sie ihn weiter, gerne auch auf Facebook oder in anderen sozialen Medien. Beurteilen Sie seine Arbeit immer unter dem Aspekt, dass es sich um Handarbeit, ein Einzelstück handelt und nicht um ein Industrieprodukt.
Aber erwarten Sie nicht, dass er das eigentliche Handwerk vernachlässigt um seine nächste Statusmeldung oder die Antwort auf einen Kommentar online zu stellen.
Für uns ist deutlich geworden, das wir Teil einer gesellschaftlichen Enwicklung sind, die Herr Skibicki nicht als Einziger als Revolution bezeichnet. Wir alle müssen dort hineinwachsen und Wege finden damit umzugehen.
Den musikalischen Teil dieses interessanten und ausgewogenen Abends hat übrigens die Berliner Männerwirtschaft bestritten: